Harte Nacht und dann dieses…

Es war eine harte Nacht: Vier verschiedene Verbindungen mit amerikanischen Freunden (ja! – so etwas gibt es! – richtig zivilisierte Amerikaner, die man sogar gern zu Freunden hat!), zuletzt mit Kalifornien. In Escondido hatten sie gerade das Frühstück verzehrt, als es hier in Deutschland schon Tag wurde.
(Zwischendurch, wenn es sich ergab, mal eben eine neue Domain eingerichtet und diesen Blog vorbereitet.)

Dann schnell ab ins Bett. Schlaf nachholen.
Und was geschieht?
Das Telefon läuft mehrfach zu penetranter Höchstform auf, mich aus dem Bett zu klingeln.

Ein alter „Freund“ war dran, der mich noch nie angerufen hat, um mich zu fragen, wie es mir geht.
Immer nur hatte er „große Probleme“, wollte er etwas wissen oder war er ganz verlegen darum, dass ich ihm „helfe“. – Na, als „Helfenkönner“ kommt man sich ja richtig groß vor.

Den Schlaf raubte mir ein „Freund“ besonderer Art, ein Musterbeispiel dafür, dass der Mensch, um alles zu erfahren, um sich vor etwas und nach etwas zu schützen, nur drei Dinge können muß:

  • Lesen
  • Schreiben
  • Suchmaschinen nach Strich und Faden beherrschen.

Was war geschehen?
Der gute „Freund“ hatte sich einen JVC-Camcorder mit Festplatte gekauft. Ein richtig schön teures Teilchen. Und er hatte es auch noch bei einem Händler erworben, wo er 200 Euro mehr bezahlt hatte, als er woanders hätte bezahlen müssen.

Das wußte er aber noch nicht. Das erfuhr er erst, nachdem er mir den Preis genannt und ich bei Preistrend.de nachgesehen hatte, wer jeweils wieviel für dieses Modell verlangte.
Da war er dann aber so richtig sauer.
Das so wahnsinnig Wichtige, weshalb er mich angerufen hatte: Er hatte Probleme beim Videoschnitt. „Da klappt alles vorn und hinten nicht!“
Ja, was denn?
Langatmiges Erklären.  Es ging ungefähr so zu wie in diesem Thread, wo sich auch jemand mit den Ergebnissen aus diesem Modell herum plagte.
Und jetzt?

Der gute „Freund“ wollte eigentlich nicht wissen, wie er die Files aus dem Camcorder geschnitten kriegt. Er wollte – auf den kleinsten Nenner gebracht – aus dem Vertrag raus und sein Geld zurück. Nachdem er erfahren hatte, dass er sogar 200 Euro hätte sparen können, da wollte er das erst recht.

Bin ich Rechtsanwalt?
Nein.
Soll ich die Bananen auflesen, die andere sich selbst vor die Füße geworfen haben, um dann darauf auszurutschen?
Nein.

Was hätte der gute „Freund“ denn tun können, um sich vor Problemen zu bewahren?
Einfach: Vorher anrufen, sich vorher im WEB schlau machen. Vorher um Rat suchen, ehe ein Kind im Brunnen ist. Und ehe man mühsam herumwurstelt, im WEB herum stochert und dann die Dateien aus dem Camcorder doch nur ohne Ton in der Timeline des Schnittprogramms wiederfindet.

Kann es sein, dass man Dolby Digital beim Software-Hersteller erst freischalten lassen muß, um mit JVC-Dateien auch den Ton zu bekommen?
Ja, kann sein, aber das kostet was. Und man hat am Ende kein Dolby mehr…

Soso! Dafür ist kein Geld da, aber für einen um 200 Euro zu teuren Kauf ist genug Geld vorhanden.
Und jetzt, statt das Problem zu lösen, soll der Camcorder wieder an den Händler zurückgehen und der Händler den Kaufpreis wieder herausrücken. Der hatte dann die Arbeit, lieferte einen fabrikneuen Camcorder und sitzt am Ende auf einem – günstigstenfalls – „Vorführmodell“, macht also wahrscheinlich noch Verlust.

Für so etwas wird man mit wiederholten Geklingel aus dem Bett geworfen…

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