Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm.
Der Deutsche macht es andersrum…
Doch nicht nur das:
Sieht man sich bestimmte aus dem Fensehen aufgenommene Beiträge hintereinander in Serie an, kann man hinsichtlich der politischen Leistung in der Bundesreapublik zu dem Schluß kommen,
- dass Deutschland immer noch dabei ist, den Zweiten Weltkrieg zu verlieren,
- dass die Deutschen nur reich werden durften, damit sie mehr zum Ausplündern zu bieten haben,
- dass die Bundesrepublik in vielen Bereichen zum Müllhaufen für Probleme dieser Welt geworden ist,
- dass Deutschland jetzt auch zum Armenhause der EU zu werden droht,
- dass die Umverteilung von unten nach oben nicht nur fahrlässig in Kauf genommen wurde und wird,
- dass insbesondere die Bürger, die es sich nicht leisten können, zur Plünderung durch Großkonzerne (allen voran die Energieriesen) freigegeben sind,
- dass die Familienpolitik in Deutschland darauf abzielt, die Deutschen sich selbst dramatisch dezimieren zu lassen,
- dass dem weltweit tobenden Religionskrieg des Islam (gepuscht von den Eiferern, hingenommen und dadurch gefördert von allen Muslimen auch und insbesondere in der Kern-EU) in Deutschland ein guter Nährboden überlassen wird,
- dass vor allem die zahlreichen sogenannten Volksvertreter in den zahlreichen deutschen Parlamenten überhaupt nicht wissen, was sie anrichten, und all das, was sie eigentlich tun müßten, konsequent (wohl aus Ignoranz und Inkompetenz) unterlassen,
- dass sich Politiker großenteils gehaben wie Arbeiter, die eine Brücke bauen sollen, aber hauptsächlich an Pfeilern und Trägern von Brücken sägen, die über Jahrzehnte mühsam aufgebaut wurden, und
- dass… dass… dass… dass… dass… dass…
Frontal 21, die story, ARD extra, Monitor, Panorama und manche andere Sendungen liefern die notwendigen Einsichten in eine Bundesrepublik, die zu einem Teil wie ein glitzernder Prachtbau, zu einem anderen wie ein Potemkinsches Dorf und zu einem großen Teil wie eine Bauruine anmutet, die durch Pfusch am Bau jeden Tag etwas unappetitlicher wird..
Die Bürger unterhalb einer gewissen Kaste von Kartellen, unterhalb der Klasse von Erfolgreichen, Wohlhabenden, Gebildeten, Teilhabenden, Mitmachern und Förderern ihr Dasein unter der Knute von Hartz IV und anderen obrigkeitlichen Drangsalierungen nur noch „fristen“, bis ihre „Frist“ vielleicht erst durch den Tod abläuft, diese Bürger haben jetzt aufgegeben, sind müde geritten, haben selbst die demokratischen Waffen gestreckt, gammeln und vergammeln.
Das Fernsehen präsentiert ihnen zur Unterhaltung den Glamour der großen und der politischen Welt, in der unverschämte Absahner der Multis und hundtsgemeine Funktionäre den kleinen Leuten abverlangen, den Gürtel noch enger zu schnallen, in der sich Politiker in prunkvollen und durch den „Soli“ aufpolierten Schlössern zusammenrotten, um dem Beweis für ihre Inkompetenz weitere Beweise folgen zu lassen, in der „soziale“ Politik mit Konzepten jongliert, die zum Teil aus der Feder von Kapitalvertretern stammen (die auch noch, wie man nur mit Entsetzen wahrnehmen konnte, in Ministerien Büros gestellt erhalten, während sie von den „Entsendeunternehmen“ ihr Salär beziehen).
Ein Sozialminister (SPD) hilft, das Sozialstaatsprinzip auszuhebeln, ein Finanzminister (SPD) strengt sich an, die Binnenkaufkraft noch weiter austrocknen zu lassen, eine Familienministerien (CDU) schnitzt an einem patriarchalischen Familienbild, ein Verteidigungsminister (CDU) opfert deutsches Soldatenblut und verschleudert Steuermillionen am mohnblühenden Hindukusch, den US-amerikanischer Hegemoniewahn aufgewühlt hat.
Das alles, während in einer Zockerbude, die sich immer noch „Börse“ nennen darf, auch jenes Kapital herumgeistert, das auf den Lohn- und Gehaltszetteln schuldig geblieben wurde und in den Taschen der Bürger fehlt. Welch ein Hohn sind da in den Nachrichtensendungen die Laufbänder, welche den aktuellen Kurs von Aktien vermelden, als seien Aktienkurse das Wohlstandsbarometer für jeden Bürger und sogar für die Arbeitslosen.
Immer wieder heißt es (schon seit unzähligen Jahren), dass die Förderung von Kindern und Jugendlichen oberstes Gebot sei, dass „in die Bildung investiert“ werden müsse. Dabei geschieht in der Praxis alles, den Graben zwischen Arm und Reich zu vertiefen und eine wirklich zukunftssichere Bildung immer mehr einer Wohlstandsschicht vorzubehalten.
Während Länder um Deutschland herum nachahmbare Konzepte entwickelt haben, mit denen sie sich aus prekären Situationen arbeiteten, wie sie Deutschland auch erlebte, und heute besser dastehen als der dumme deutsche Michel, hat die Politik in Deutschland alles getan, diese Konzepte zu ignorieren, ohne selbst einen Ausweg zu erfinden.
Was in Deutschland zur Perfektion entwickelt wurde und in der Welt wohl einzig dasteht, sind die Null(inhalt)sätze der politischen Repräsentanten bei öffentlichen Auftritten. Da macht den Deutschen niemand etwas vor. Während die Franzosen und Italiener zu Hunderttausenden auf die Straße gingen, holten sich die Deutschen nur einen neue Pulle Bier aus dem Kühlschrank, um sich anschließend auf der Couch zu räkeln und über die Medien neue Erniedrigungen zumuten zu lassen.
Wo Demokratie herrschen müßte, herrscht nur noch solidaritätsfremde egomanische Angst.
Und dann noch etwas:
Bei der Kommunalwahl 2004 bekam die CDU weniger Stimmen als bei der Wahl davor: nämlich nur 88.993 Stimmen. Trotzdem gewann sie die Wahl, weil die SPD nur 77.159 Stimmen errang, denn ihre Anhänger waren aus Unzufriedenheit mit den unsozialen Solzialdemokraten zum großen Teil sozusagen in den „Wahlstreik“ getreten.
Jetzt stand ein Bürgerentscheid an.
Die Essener Bürger hatten die Chance, ihre Stadtregierung daran zu hinern, kommunales Tafelsilber zu verscherbeln und Leistungen auf dem Sportsektor schmerzlich zu beschneiden.
92.267 Bürger hätten mit ihrer Stimme gegen den „Masterplan Sport“ und gegen den leichtfertigen Ausverkauf antreten müssen. Nicht einmal zwei Drittel zu dem einen und nur gut die Hälfte zu dem anderen Punkt hatten sich die Mühe gemacht, ihre Stimme gegen das „neoliberale Unwesen“ durch ein kleines Kreuzchen zu erheben.
Der CDU-Oberbürgermeister machte sich lustig über die „Wahltrottel“, obgleich seine Partei bei der Kommunalwahl weniger Stimmen abräumte, als für einen Erfolg des Bürgerentscheides notwendig gewesen wären.
Was aber ist im Kern geschehen und nicht nur mit Blick auf diesen gescheiterten Bürgerentscheid?
Simpel: Die Demokratie ist abgeschafft.
Die Bürger selbst sägen an den Grundpfeilern der Demokratie. Schon seit weit mehr als einem Jahrzehnt hält ein Virus sie von der Wahlurne fern, der irgendwann besonders schlaue Bürger anfiel und sich dann wie eine Epidemie ausbreitete. Dieser Virus setzt sich aus zwei Strängen zusammen. Der eine: Die da oben machen sowieso, was sie wollen. Der andere: Egal wie man wählt, es ändert sich ja sowieso nichts.
Die Epidemie breitete sich unter den Namen Wahlmüdigkeit, Politikverdrossenheit oder Politikerverdrossenheit aus und führte weiträumig zu Wahlbeteiligungen, die sogar weit unter der Hälfte der wahlberechtigten Bürger lagen. Mit nur etwa einem Viertel der Stimmen aller an sich wahlberechtigten Bürger im Saarland fand sich die CDU plötzlich in der absoluten Mehrheit wieder.
Na sowas…!
Die Wahlen werden also nicht mehr von den Wählern entschieden, sondern vor allem durch die Nichtwähler. Wären 2004 in Essen jene Bürger, die normalerweise die SPD gewählt hätten, zur Wahlurne gegangen, hätte die CDU den Kürzeren gezogen und keine Gelegenheit erhalten, sich am Tafelsilber der Kommune zu versündigen.
Merke also: Durch Nichtwähler wird die Demokratie zur Geisterfahrt… – wenn es ganz schlimm kommt, wird sie zu einem Crash gegen die Wand.
Und wer muß das ausbaden?
Die Verursacher, nicht die Profiteure. Insofern widerfährt den Bürgern nur Gerechtigkeit.